Anzutreffen ist der Mistkäfer in nahezu allen Ländern Europas, Asiens und Nordafrikas. Anders als bei vielen anderen Insekten bleiben der männliche und der weibliche Mistkäfer nach der Paarung zusammen, um für den idealen Start ins Leben zu sorgen. Oft sieht man den kleinen Käfer in seinem schwarz schillernden Panzer zusammen mit einer großen Kugel aus Dung, die er zu sich nach Hause rollt, um sich selbst, Weibchen und Larven über längere Zeit zu versorgen. Die tag- und nachtaktiven Insekten können zwar fliegen, bewegen sich wegen ihres verhältnismäßig hohen Körpergewichts jedoch nur sehr schwerfällig in der Luft fort. Zudem trifft der Käfer in der Luft auf seinen gefährlichsten Fressfeind: den Vogel.
Auch Dung ist vergänglich
Mistkäfer mögen nur frischen Dung. Sobald er älter ist, kann der Mistkäfer nichts mehr damit anfangen, denn die "leckere" Flüssigkeit darin ist dann bereits vertrocknet. Grundsätzlich mögen Mistkäfer genau das, was wir gerne so schnell wie möglich loswerden: Kot. Genauer gesagt: Dung (= Kot von Pflanzenfressern). Er ist in den meisten Fällen noch nicht komplett verdaut und enthält neben Gras, das Pferde, Kühe etc. fressen, auch Flüssigkeit. Um ihre Beute vor räuberischen Artgenossen zu schützen, rollen Mistkäfer ihre Dungkugeln so schnell wie möglich von der Nahrungsquelle weg zu ihrem Bau.
„Nebenjob“: Taxifahrer
Der Mistkäfer ist im englischen Sprachraum auch als „Lousy watchman“ (Deutsch: „miserabler Wachmann“) bekannt. Auf seiner Unterseite reisen oft blinde Passagiere mit: kleine goldgelbe Milben. Die Meinungen der Wissenschaftler gehen ein wenig auseinander. Die einen glauben, dass die Milben wie Parasiten sind, sich also z. B. von den Körperflüssigkeiten des Mistkäfers ernähren. Die anderen denken, dass die Milben den Mistkäfer als Taxi benutzen, um von trockenem Kot zu neuem, frischen Kot zu kommen.
Wenn man mehr über ihn weiß, wirkt er nicht mehr ganz so "müffelig".Falls Ihr in der freien Wildbahn mal wieder einen Mistkäfer sehen solltet, denkt an unseren Artikel.